Studie

»Es war die ganze Zeit ein Jonglieren.« Chancen und Herausforderungen von Online-Formaten in der kulturellen Bildung 

Durch die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie konnten viele Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit nicht wie geplant umgesetzt werden. Auch kulturelle Bildner*innen mussten im Laufe des Jahres 2020 plötzlich auf Online-Formate ausweichen, ihre bestehenden Angebote umplanen oder gänzlich neue gestalten. 

Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis hat zwischen Oktober 2020 und Juli 2021 Projekte untersucht, die im Rahmen von Kultur macht stark gefördert werden. Kultur macht stark ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen aus benachteiligenden Verhältnissen kulturelle Bildung zu ermöglichen. Es wurden Beobachtungen von Online-Veranstaltungen der Projekte, Expert*innen-Interviews mit den projektverantwortlichen Fachkräften und Dokumentenanalysen durchgeführt. Ziel war es, Herausforderungen und Potenziale der Online Umsetzung der Projekte herauszuarbeiten.​ 

Die Ergebnisse der Studie zeigen anschaulich, wie Phänomene des digitalen Wandels auch in der kulturellen Bildung aufgegriffen werden. Potenziale werden vor allem in Bezug auf das Anknüpfen an die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, die Möglichkeit, sich zeit- und ortsunabhängig zu treffen sowie das erleichterte Einbinden von digitalen Inhalten und Werkzeugen bzw. externer Expertise sichtbar. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Präsenz weiterhin große Bedeutung hat. Gerade Kinder und Jugendliche aus benachteiligenden Strukturen sind schwerer zu erreichen, wenn Projekte der kulturellen Bildung auf technische Infrastruktur angewiesen sind. Weiterhin werden die Potenziale hybrid bzw. blended angelegter Formate deutlich, um die Vorteile beider Arbeitsweisen nutzbar zu machen und kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche im Zuge des digitalen Wandels nachhaltig gestalten zu können.​ 
Die Studie wurde gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.    

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